Website-Icon DLinfo – aktuell, Geschichte und Zusammenhänge

Deutsche Geschichte

Update

28.08.2023

Deutschland erwacht: Sie wollen nicht, dass ihr eure Geschichte kennt [Teil 1]

Die Deutschen wurden von ihrem Ursprung getrennt, denn wenn sie sich daran erinnern würden, was ihre Vorfahren vollbracht und geopfert haben, um ihre Heimat zu retten, dann wäre die Zeit der Untätigkeit endgültig vorbei. Eine Reise zu unserem Ursprung.

Sprengung der Fesseln – 2



,,Die Hermannschlacht”
von Heinrich von Kleist
vor 200 Jahren veröffentlicht

https://dlinfos.com/wp-content/uploads/2022/08/Die-Hermannschlacht.mp3
Die Hermanns-Schlacht

.

warum “schwarz-weiss-rot”, die-1300-jährige-Geschichte,

Deutsche Reich von 1930 bis 1944


Alte deutsche Schrift lesen lernen

in diesem Video erkläre ich, wie man die alte deutsche Schrift lesen lernt. Schrifttafeln:

. https://www.archion.de/de/familienfor…

http://reh.math.uni-duesseldorf.de/%7…

http://www.diaware.de/html/schrift.html

https://forum.ahnenforschung.net/show… 10 Goldene Regeln der Paläographie (Lehre von alten Schriften)


Ein kleiner Einblick in die deutsche Geschichte

alternativ


Wie das Deutsche Reich zu den Farben „schwarz-weiß-rot“ kam



Wie das Deutsche Reich zu den Farben „schwarz-weiß-rot“ kam, ist im äußeren Zusammenhang sehr notdürftig „historisch“ erklärt. Es wird angenommen, daß das „preußische“ Schwarzweiß, einfach mit dem Rot der Hansestädte ergänzt sei. So wenigstens wird es Bismarck zugeschrieben.

Vorerst einmal: Woher kamen denn die preußischen Farben Schwarz-weiß?

Das die Hohenzollern das Schwarz-weiß mitbrachten, glaube ich nicht. Die Familie Wieland in Hechingen im Hohenzollerischen kann Schwarz-weiß wohl nicht gut im Wappen geführt haben. Wenigstens verneint das der Name Wieland.

Die Wielands, die sich also später „von Hohenzollern“ nannten, fanden die Farben Schwarz-weiß schon in den neuen Gebieten vor, als sie dort von Rom (römische Kirche) dahin geschoben, um den Ring der nordgermanischen Eingeweihten – Fürsten – Familien zu sprengen, auftauchten.

In der Zwischenzeit der Rückwärts(ent)wicklung nahmen neue Herrscherhäuser die Farben des Landes an, dessen Regierung sie übernahmen. Später, als die „Fürsten“ selbstherrlich wurden, siegte das Hauswappen über das Landeswappen.

Einst hatten nach germanischer Ordnung die Farben rot-weiß für Brandenburg, Pommern, Südschweden und andere Länder der Ostseeküste gegolten. Die Askanier führten diese Farben zeitweilig und noch der „Große Kurfürst“ aus hohenzollererischem Geschlecht, führte den roten Adler im weißen Feld. In Preußen (West- und Ostpreußen) galt die Farbe Schwarz-weiß. Das Geschlecht Steenbock führte das schwarzweiße Schachbrett mit dem Steinbock darüber. Die Farbe schwarz-weiß war für das alte Borussien (Preußen) richtig! Auch die Ordensritter vom Deutschen-Orden, übernahmen diese Farben. Die Farben schwarz-weiß wurden später die Farben des preußischen Staates. (Die Hausflagge der Hohenzollern zeigte aber ein goldenes Feld.)

Das Schwarz-weiß der nordischen Anschauung entsprechend hielt sich auch in dem größeren Preußen.

Die Farbe rot wurde den alten Farben der Ostseegebiete entnommen. Die Farbe weiß wurde, da beiden Fahnen gemeinsam, zwischen die Farben schwarz und rot angeordnet. Nicht alle Eingeweihten germanischer Ordnung waren 1871 ausgestorben; aber sie standen verdeckt. Viel ist von Unberufenen über das Zustandekommen der deutschen Reichsflagge von 1871 fabuliert worden. Bismarck war aber Wissender und wußte was er tat.

Diese Farben ergaben sich aber auch für uns aus der Hagal-Rune. Die Hagal-Rune ist dynamisch ein Kraftzeichen, statisch gesehen als Kraftbild der drei Richtungen im Raume (von oben nach unten, von vorn nach rückwärts, von rechts nach links – vom Beschauer aus gesehen). Stellen wir uns nun auf den Kosmos ein, uns selbst als Mittelpunkt betrachtend, (der wir ja für uns auch in Wirklichkeit sind), so kommt die erste Richtung aus unendlichen Raumweiten von oben herab, geht in der Achse unseres aufrechtstehenden Körpers durch uns hindurch, geht in die Erde hinab, trifft dort auf den Mittelpunkt der Erde, tritt an der Oberfläche der Erde, an der anderen Erdseite wieder hinaus und erstreckt sich von dort wiederum in den weiten Himmelsraum.

Da die aus diesen weitesten Räumen des Himmels kommenden Raumstrahlen die uns von oben her treffen, und durch unseren Körper und um unseren Körper hinabpulsen, auch das weiteste ungehindert, von den magnetischen Strömen der Erde am wenigsten gefärbte Weltallraum-Empfinden uns vermitteln, sind diese Strahlen für uns am allerwichtigsten. Denn die erste Zustandsform der Welt ist der unbesetzte Raum. Die von oben her sehr wenig durch Erdeinflüsse beeinflußten Weltraumstrahlen vermitteln uns das Empfinden der Weite, und da das Empfinden selbst die erste Brücke zum Wissen ist, ja von räumlichen Werten immer ausgeht, und deshalb unser Empfinden alle Welträume durchfaßt, setzten unsere Vorfahren die Begriffe: „weit“ (wit), „Wissen“ (wet) und „weiß“ (witt) gleich,- und natürlicherweise ergaben sich daraus auch die im Grunde gleichen sprachlichen Aus-drucks-formen, also die gleichen Worte (Werte). Aus diesem Grund ist die Farbe des senkrechten Balkens der Hagal-Rune, die Farbe weiß. – – –

Aus dem Dunkel der Nacht, des Alls, wurde alles geboren; auch das Licht. In diese Nacht des Himmels stößt die Erde, die nördliche Erdhälfte voraus, vor. Die Beobachtung des Himmels war daher unseren Vorfahren (Urahnen) besser als allen anderen Erdbewohnern in den langen Polarnächten möglich. Daß der Himmel sich über der Erde drehte, war nur hier zu sehen. Der Mittelpunkt des Himmels,, das himmlische Asgard war nur hier festzustellen. Als Mutter des Lebens erschien hier die Nacht des Alls. Die Jahresnacht war die Mutter des Jahrestages. So war auch die Nacht die Mutter des Tages. Denn die Dunkelheit war das Erste, das Licht das Zweite. Darum begannen unsere Vorfahren den Tag mit dem Einbruch der Nacht. Mit dem „Abendmahl“ wurde der vergehende Tag abgeschlossen und der angehende Tag begonnen.

Ihre Tages- und Jahreseinteilung behielten die Germanen auch in den südlichen Ländern bei. Von ihnen übernahmen auch die südlichen Völker ihre Tageseinteilung. Darum beginnt der Tag auch heute noch, z.B. bei den Semiten, mit dem Abend.

Die Strahlung aber, die von Norden her über und um die Erde fuhr, ist für die Erdenmenschen ganz anders, als diejenige Strahlung, die direkt von oben kommt. Am Pol war sie noch weiß, aber auf ihrem Fließen nach Süden, vermischte sie sich mit den Ausstrahlungen der Erde, mit den magnetischen Ausstrahlungen, die südwärts pulsen. Dadurch wird ebenfalls wie durch die Nacht die vorausliegt, die Strahlung, die südlich fließt, gefärbt, und zwar gefärbt mit dem Morgen des Tages, eben mit dem Nachtschwarzen (dem Moor). War doch einstens das Wort für den Morgen (Mor-gen) des Tages die Nacht, also die Zeit, der Zustand, aus der der Tag wurde und nicht die Morgen-Dämmerung, die dem Tag voraus geht und die wir heute als Morgen bezeichnen. – – –

Mit der alten Auffassung, nach der der Tag mit der moorschwarzen Nacht begann, entstand auch unsere Bezeichnung für den kommenden Tag, den mor-gigen Tag, der wieder mit dem mor (dem schwarzen Zustand) beginnt.

Im Süden der Erde verlor später die Ursprache ihren Sinn, oder sie wurde da sinnentleert, durcheinander gewürfelt. – Das wissen wir. Aber einige Forscher kennen heute auch den Gesichtspunkt, aus dem die „babylonische Sprachverwirrung“ entstand.

So ist die Richtung Nord-Süd, in ihrer Farbe in diesem Fall die schwarze Richtung und der Balken der Hagal-Rune, der diese Richtung vertritt, also in der Farbe schwarz. —

Wir wenden uns mit dem Gesicht nach Osten. Die Strahlung von Ost nach West durchfließt uns. Über uns, von Osten nach Westen, streifen die Gestirne des Himmels und als besonders wichtig, die Sterne des sogenannten Tier (Tyr)-Kreises, sowie die Sonne, der Mond und die Planeten durch den Raum. Über uns hinweg liegt die Bahn der Wandelsterne. Die Erde dreht sich den aufgehenden Sternen entgegen. Allraumkräfte werden durch die Sterne, die Sonne, den Mond und die Planeten, so der Erde und ihren Bewohnern vermittelt. Die Rotation der Erde wirkt sich aus.

Rot kündet der Himmel das kommende Tagesgestirn an. Die Farbe der Richtung Ost-West, die der Hagal-Rune, ist in Hinsicht auf unsere Betrachtungsweise, die Farbe: rot. —

Diese drei Farben schwarz, weiß und rot sind die Farben des deutschen Reiches. Wo die Farben im Wappenschild erscheinen, ist das Feld weiß, der Adler schwarz, die Krallen und der Schnabel rot.

Der Adler vertritt in diesem Fall den „Sto-ren“, den Großen, den Storch. Er hat weiß-schwarzes Gefieder, rote Ständer und einen roten Schnabel. Der „Storch“, der Store, Große, Starre, aber oder das Starre das auf einem Bein im Teich (im Allraum) steht,- ist die Hagal-Rune.

Der Adebar, Symbol des wiedergeborenen Lebens, der Heber, wird zum Adabar,- zum Adler im Reichswappen. Deutlich zeigt der Reichsadler die Hagal-Rune. Zwei Flügel, zwei Krallen seitlich., sowie Kopf, Körper und Schwanz verdecken symbolisch die Hagal-Rune. Aber nicht nur das Leben bringt der Adabar, der Adler, sondern auch das Wissen, denn das weiße Feld ist das Feld des Wissens, der weißen Magie, das allen Deutschen frei sein sollte.

Die (freimaurerische) Revolution von 1918 ließ die Farbe weiß aus der Reichsfahne ausscheiden. Das war Absicht, kundgetan schon durch Flugblätter die der Feind über den deutschen Schützengräben des 1. WK abwarf. Deutschland, das Land der weißen Magie, sollte kein Land der Wissenden bleiben. Der senkrechte Balken der Hagal-Rune sollte unwirksam gemacht werden,- nur das Malkreuz sollte bleiben, das Kreuz des Aenderns, das Andreas-Kreuz. Dafür wurde das Kapital (Sonne) in den Mittelpunkt gestellt, die Farbe „gold“

Im heraldischen Bild wurde das Feld der Reichsflagge gold, der Adler schwarz-rot. Die Farben der Polarität Schwarz-weiß-rot waren nicht mehr vorhanden. Die schmutzig wirkende Zusammenstellung schwarz-rot gold siegte eine Zeitlang (Weimarer-Republik und BRiD).

Die Hagal-Rune verschwand als höchstes Symbol des Reiches. Sie sollte nicht mehr gebraucht werden, denn sie war das Zeichen des Großen, des Storen und Deutschland sollte endgültig klein gemacht werden (und heute ganz verschwinden (Be.)). Die Hagal-Rune war auch das Zeichen des großen Storches, desjenigen, der als Symbol der rassischen Zeugung gilt. Das sollte es nun in Deutschland nicht mehr geben. –

Vorerst wollen wir aber das vorstehend gesagte gut bedenken. Das Leben beginnt dort, wo die Geheimnisse des Lebens beginnen. Von dort auch wird der Ablauf des Lebens bestimmt. Überall spricht das Leben in Sinnbildern, in Bildern inneren verdeckten Seins, in Symbolen. Die Symbole recht erfassen, heißt auch das Leben erfassen.

Der Deutsche hat bisher durch das Leben geträumt. Weder im Volke noch bei den sogenannten Gebildeten weiß man etwas über wichtige, grundlegende Dinge. Wo das Wissen um das innere des Seins fehlt, wie kann dort das Äußere recht und dauerhaft gestaltet werden?

Wo sind diejenigen, die bis heute den Sinn der deutschen Reichsflagge kannten? Warum war die Flagge manchen deutschen Volksgenossen nicht heilig? Ist es nicht notwendig, daß die Symbolik der Flagge, die dem Deutschen heilig ist, dem deutschen Volke bekannt ist?

Wird nicht gerade dadurch, daß die Gedanken jedes Deutschen von dieser Flagge ausgehend, sich mit kosmischen Werten und Vorgängen verknüpfen, der seelische und geistige Untergrund auch für eine Verbundenheit mit der Heimat, Volk und Reich geschaffen?!

Wir wollen ein wissendes Volk sein! – Wer noch nicht wissend ist, muß es werden. Nur ein wissendes Volk bestimmt selbst über sein Leben, seine Entwicklung und sein Schicksal.

Unwissende Völker werden von internationalen Mächten „regiert“!

Quelle: IRMINSUL – Stimme der Armanenschaft 3/ 2018

Bernwart




Die 1.300-jährige Geschichte der deutsche Nation

Über die weitgehend verschwiegene Herausbildung einer deutschen Identität in der Geschichte der letzten 1.300 Jahre:

Viele kennen das Spiel: In der Gegenwart meinen viele Zöglinge schulischer und medialer Färbung, die deutsche Nation, hätte sich erst im Jahre 1871 gebildet, frühstens aber mit dem Kampf gegen Napoleon nach 1810, oder vielleicht mit der deutschen Revolution von 1848. Manche gehen sogar der Annahme nach, dass sich eine deutsche Nation erst 1949 gebildet hätte. Fragwürdige Dokumentationen im Fernsehen, verschiedene Magazine und ein nicht minder fragwürdiges Geschichtsbild in den Nachkriegsschulen sorgten dafür.

Doch wann begann die deutsche Nationalgeschichte wirklich ? Wann fingen die Vorfahren der Deutschen an sich selbst als ,,deutsch” zu bezeichnen ? Wann bildete sich eine erste deutsche Identität heraus ?

Entgegen mancher Behauptung haben sich die Deutschen als Nation nicht irgendwann künstlich ,,erfunden”, sondern sich als deutsche Nation über die Jahrhunderte langsam entwickelt. Die Anfänge dieser speziell deutschen Nationalentwicklung lassen sich spätestens im 8. Jahrhundert und mit der Gestalt Karl des Großen einläuten, der als einer der Wegbereiter der deutschen Nation gilt. Jene Zeit symbolisiert den Übergang der sesshaften germanischen Stammesverbände der Franken, Sachsen, Bajuwaren, Alemannen/Schwaben und Thüringer, zu einem größeren Verband: Den Deutschen.

Seit dieser Zeit übertrug sich auch das aus der westfränkischen Sprache rührende Wort ,,Þeodisk” auf die anderen germanischen Stammesverbände. Þeodisk oder auch Deodisk/Teodisk bildet die Urform der Bezeichnung ,,Deutsch”, heißt so viel wie ,,Zum Volke gehörig” und bildete damit eine zunehmend bewusste sprachliche, kulturelle und ethnische Abgrenzung zu den keltischen Galloromanen im Westen und Slawen im Osten. Auch die Entwicklung der deutschen Sprache setzte in jener Zeit merklich ein. Althochdeutsch 750 – 1050 und ab etwa 1050 das Mittelhochdeutsche, das ab 1350 vom Frühneuhochdeutschen abgelöst wurde.

Einen weiteren, wesentlichen Schub für die wachsende deutsche Selbstwahrnehmung brachte eine äußere Bedrohung. Seit dem Jahre 881 fielen die Magyaren (die Vorfahren der Ungarn) in deutsche Landen ein, plünderten, töteten und brandschatzten in zahlreichen Orten von Wien bis nach Holstein. Mit der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg am 10. August des Jahres 955, konnte ein vereintes Heer aus Baiern, Schwaben, Franken, Thüringern und Sachsen die Ungarn vernichtend schlagen und damit Deutschland endgültig befreien. Dieser Sieg unter Otto dem Großen, trug wesentlich zu einer Entstehung eines Zusammengehörigkeitsgefühls unter den altdeutschen Stämmen bei. Die Schlacht auf dem Lechfeld gilt auch als die ,,Geburtsstunde” der deutschen Nation. Im Jahre 962 wurde Otto der Große zum Kaiser des ersten deutsches Reiches, des Altreiches ,,Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)”.

Schon ältesten, heute noch erhaltenen Bücher und Schriftstücke aus den Händen mittelalterlicher Dichter und Chronisten, enthalten zahlreiche Bezüge und Lobpreisungen auf Deutschland und die deutsche Selbstbehauptung und Identität. So zum Beispiel das um das Jahr 1077 entstandene Annolied. Allen regionalen Unterschieden zum Trotz, verstanden sich die Fürstentümer unabhängig von ihren Herrschern als deutsche Fürstentümer. So schrieb das Rechtsbuch ,,Sachsenspiegel” im Jahre 1369 beispielsweise: ,,Jedwedes deutsche Land hat seinen Pfalzgrafen: Sachsen, Bayern, Franken, Schwaben”.

In der ab 1100 einsetzenden Deutschen Ostsiedlung, welche die Länder zwischen Elbe und Ostpreußen erschloss und urbar machte, wurden zahlreiche Städte und Dörfer mit dem Namenszusatz ,,Deutsch” versehen, um sie von slawischen und baltischen Siedeln abzugrenzen. So zum Beispiel Deutsch Eylau, Deutschneudorf, Deutsch-Zernitz, Deutsch Piekar, Deutschbrod, Deutsch Märzdorf, Deutschrode und hunderte weitere Ortsnamen. Als ab dem Jahre 1414 das Konzil von Konstanz tagte und verschiedene Vertreter aus ganz Europa gesandt wurden, nannten sich die Vertreter aus deutschen Landen ,,deutsche Nation” um ihre Anliegen als Deutsche vorzutragen in die Entwicklung der Kirche.


Hoffmann von Fallersleben – Das Lied der Deutschen

Gegen den Strom

“Wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle”

August Henrich Hoffmann by Carl Georg Christian Schumacher (1819)

Dichter und Sprachforscher

Dorlis Blume

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

9. Dezember 2014

Original-Handschrift des Deutschlandliedes

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/deutschlandlied.htm

————–

Warum die Deutsche Flagge auf dem Kopf steht

Vor 176 Jahren am 27. Mai 1832 kamen in der Pfalz etwa 30.000 freiheitsliebende Menschen aus allen Bevölkerungsschichten zu einer Kundgebung zusammen, die als „Hambacher Fest“ in die Geschichte einging. Mit Fahnen der heutigen Nationalfarben, nur umgekehrt: Gold-Rot-Schwarz zogen sie von Neustadt an der Weinstraße zum Hambacher Schloß. Hauptforderungen waren die nationale Einheit sowie grundrechtlich gesicherte Freiheits- und Bürgerrechte. Das Hambacher Fest gilt als die Geburtsstunde für Grund- und Menschenrechte auf Deutschem Boden.

Im Zusammenhang mit der Idee eines Deutschen Nationalstaates tauchen die drei Farben erst-mals im Zeitraum zwischen den Jahren 1815 und 1817 anläßlich der Gründung der Urburschenschaft an der Universität zu Jena auf. Die Schwarz-Rot-Goldene Flagge als Symbol des Freiheitswillens setzte sich auf diesem Fest 1832 durch; doch während ein Bild aus dem historischen Museum der Pfalz in Speyer und andere historische Bilder diese Flagge mit Schwarz unten und Gold oben zeigt, und nicht wie heute auf dem Kopf stehend, oder nachträglich geändert. So hat z.B. die Post auf ihrer Sondermarke zum Jahrestag des Hambacher Festes diese Anordnung umgekehrt und die Flagge wie heute üblich, mit Schwarz oben und Gold unten dargestellt.
Wenn man beide Versionen der Farbanordnung vergleicht, kann es schon angesichts der unter-schiedlichen Wirkung auf den Betrachter nicht gleichgültig sein, wie die Farben Schwarz-Rot-Gold auf der Flagge angeordnet sind. Es ist deshalb interessant, sich die Aussagen zu vergegenwärtigen, die den Farben damals beigelegt wurden: So heißt es beispielsweise in einem Gedicht von Ferdinand Freiligrath: „Pulver ist schwarz, Blut ist rot, Golden flackert die Flamme“.

Die Farben könnten uns der Legende nach also Folgendes vermitteln:

In die goldene Zeit (Zukunft) Durch blutigen Kampf (Gegenwart) Aus dunkler Sklaverei (Vergangenheit)

Warum die Deutsche Flagge auf dem Kopf steht


 Woher stammen die Deutschen?

DIE KLEINE ZEITREISE DEUTSCHE REICH ab 1871

.

Deutsche Gedenktage: Wirken und Werden unseres Volkes –

 nach Kalendertagen und Jahreszahl

bitte anklicken: Deutsche Gedenktage

Wo beginnt die deutsche Geschichte?

23. November 912

Geburtstag Ottos des Großen

OTTO DER GROSSE

In meinen Adern pocht das Blut der deutschen Kaiser,

die Gott berief zu Heil und Wehr.

Ohn eitel Prunk und Machtbegehr

erwuchsen aus dem edlen Sproß die Reiser.

Turniergestählt ward ich schon früh als Knabe.

Den Ritter hob die hehre Pflicht

zum Thron herauf ins Götterlicht

und lieh ihm eure Stadt als Morgengabe.

Mein Weib hat das Geschenk am Strom begründet

als Herrgott-Veste vor dem Feind.

Was wir im Glauben euch geeint,

nun steingedomt die Ewigkeiten kündet.

Stark wog ich das Symbol aus Stein und Erzen

mit herzgeprüfter Herrscherhand.

In Lieb und Trutz im Vaterland

erschloß ich dich, du Stadt im Heimatherzen.

Für dich trug ich den Ruhm ins Reich der Franken

und weit gen Osten Deinen Trutz.

Mein heilig Zepter ward zum Schutz,

daß Turm an Turm im Lob der Glocken danken.

Die Grenze zwischen Deutschen und Germanen

 Die Himmelsscheibe von Nebra, ausgestellt im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, gilt als weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung und ist der Beweis, dass die Urgermanen Astronomie betrieben.

 Seit Ende September gilt für die weltberühmte Himmelsscheibe von Nebra die Unesco-Urkunde, die sie offiziell als Weltdokumentenerbe auszeichnet. Damit gehört sie als einer von 17 deutschen Gegenständen zum „Gedächtnis der Menschheit”. Aber ist ihr Platz neben der Gutenbergbibel und Beethovens Neunter Grund genug, das einzigartige Fundstück als deutschen Beitrag auf dieser Liste zu begreifen? Denn wie viel deutsche Geschichte steckt in der Bronzezeit? Oder anders gefragt Wie viel (ur)germanische Geschichte steckt in der deutschen?

Anlässlich der Schau „Zwischen Walhall und Paradies. Eine Ausstellung zur Archäologie und Geschichte des frühen Mittelalters” im Deutschen Historischen Museum 1991 argumentierte der 1998 verstorbene Historiker Hartmut Boockmann (Spezialgebiet: deutsches Mittelalter), man dürfe die Zeit der Germanen nicht „einfach als ein erstes Kapitel der Geschichte der Deutschen” sehen. Er führt aber weiter aus: „Geschichte meint nicht nur rekonstruierte Vergangenheiten, sondern auch spätere Rezeption von Vergangenheit, Verständnishorizonte und Sinnschichten, die zwischen der Gegenwart und jener Vergangenheit liegen, die uns interessiert.

Aus diesem Grunde darf die deutsche Geschichte nicht erst im 10. Jahrhundert – oder noch später – einsetzen. Seit Humanisten am Ende des Mittelalters in Abwehr dessen, was sie als italienischen Hochmut erlebten, die Größe ihrer Vorfahren in dem entdeckten, was Tacitus und andere römische Autoren von den Germanen berichten, ist die Geschichte der germanischen Völker in Mitteleuropa durch Rezeption und Erinnerung zu einem oder jedenfalls zu einer Vorstufe der deutschen Geschichte geworden/’ Darum müsse „ein angemessenes Verständnis dessen, was als deutsche Geschichte zu gelten hat”, die Geschichte der frühen Völker in Mitteleuropa ein beziehen. Und das waren die alten Germanen.

Kurze Geschichte der Germanen

Sie waren in Nord- und Mitteleuropa zu finden und unterschieden sich von den anderen indogermanischen Völkergruppen wie zum Beispiel den Kelten durch ihre Sprache. Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands lebten wohl Nicht-Indogermanen, die sich um 2.000 vor Christus mit den ersten eindringenden indogermanischen Stämmen vermischten. Deren Urheimat wird in Skandinavien vermutet. Die aus dieser Begegnung hervorgegangenen Germanen waren damit Träger auch der Bronzezeit, in die die Entstehung der Himmelsscheibe von Nebra fällt. Für sich selbst hatten die Germanen keine Sammelbezeichnung, wenn sie sich audi einer ethnischen Zusammengehörigkeit wahrscheinlich bewusst waren. Als die ersten Wanderungen begannen, traten größere politische Einheiten hervor.Die Kimbern und Teutonen sind im 2. Jahrhundert vor Christus die ersten Germanen, die weltgeschichtlich in Erscheinung treten, indem sie den Römern schlaflose Nächte bereiten. 113 überschreiten sie die Grenze zum römischen Siedlungsgebiet. Die Reaktion der Römer reicht von Feldzügen bis zur Befestigung der Grenzen durch den Limes und der raschen Errichtung der Provinzen Germania superior und Germania inferior mit den Hauptorten Mainz und Köln.Mit der Völkerwanderung geriet die Welt der Germanen nachhaltig in Bewegung. Der Vorstoß der Hunnen nach Westen, wohl einer der Auslöser für die sogenannte zweite Völkerwanderung, führte zur Entstehung selbständiger germanischer Reiche auf römischem Territorium. Germanen übernahmen viel von der Lebensweise der römischen Spätantike und auch das Christentum. „Dadurch wurden die Voraussetzungen geschaffen für eine dauerhafte Kultur und Staatenwelt des Mittelalters prägende Synthese von Germanentum, Antike und Christentum”, hält Dr. Joachim Fischer für Kröners Lexikon der deutschen Geschichte fest.

So weit, so gut. Aber: Ist das alles schon deutsche Geschichte? Johannes Haller in seinem Buch „Die Epochen der Deutschen Geschichte” – ein Standardwerk in der Weimarer Republik, das 1954 in einer Sonderausgabe neu erschien – verneint. „Man setzt nämlich Deutsche und Germanen einander gleich. Mit welchem Recht? Zu den Germanen gehörten unstreitig auch die skandinavischen Völker; und doch ist es noch niemand eingefallen, ihre Geschichte in die deutsche einzubeziehen. Zu den Germanen gehören aber auch die Engländer. …

Noch ist aber niemand auf den Gedanken geraten, die englische Geschichte oder auch nur die der Angelsachsen als einen Teil der deutschen Geschichte darzustellen. Das ist eine offenbare Inkonsequenz: wenn die Goten und Langobarden hineingehören, warum nicht auch Dänen und Angelsachsen?”

Die Germania des Tacitus

Die Archäologie ist die für das Verständnis der germanischen Geschichte wichtige Disziplin, weil es in ihren Anfängen keine schriftlichen Zeugnisse gibt und die ersten Nachrichten von griechischen Geschichtsschreibern stammen, die noch kaum zwischen Germanen und Kelten unterschieden haben. Erst mit den Römern werden die Germanen literarisch greifbar. Tacitus’ „Germania” spielt die entscheidende Rolle.Tacitus hat wohl das wilde Germanien nie zu Gesicht bekommen, und daher ward oft diskutiert, wie viel Glauben man seinem Bericht überhaupt schenken darf.
Wollte er seinen dekadenten Landsleuten nur einen Spiegel Vorhalten, in dem sie ihre Sittenlosigkeit beim Anblick der ehrlich anständigen „Wilden” erkennen? Wollte er die Gefahr, die jenseits der Grenze lauerte, apostrophieren? Auf der anderen Seite: Es gab genug Römer, die ihre eigenen Erfahrungen mit den „Barbaren” gemacht hatten und Tacitus eventuell schnell entlarvt hätten. Die schlechten Seiten der Germanen lässt er ferner nicht unter den Tisch fallen. So erscheinen sie keinesfalls als naives Idealvolk eines goldenen Zeitalters. Außerdem decken sich manche seiner Beschreibungen mit den Beobachtungen, die Cäsar 150 Jahre vorher in seinem Germanenexkurs in „De Bello Gallico” niedergelegt hat.Es gibt keine andere antike Schrift über ein fremdes Volk, das der „Germania” des Tacitus vergleichbar wäre. Die deutschen Humanisten fanden hier einen Fixpunkt für ein neu aufkeimendes Nationalgefühl. Damals wurde auch Arminius, den Tadtus „Germaniens Befreier” nennt, zur Nationalfigur Hermann. Luther selbst schreibt, er habe ihn „von Herzen lieb” und wollte ihn besingen, wäre er ein Dichter. Das haben mit Klopstock, Kleist und Grabbe spätere Dichter in monumentaler Form besorgt.Arminius’ Versuch, die germanischen Stämme zu einen, scheiterte wie auch ähnliche Unternehmungen später. Vielleicht hätte man sonst den konkreten Beginn einer deutschen Geschichte deutlich früher festmachen können. Schließlich bedurfte es Impulsen von außen, dass die Deutschen die Deutschen wurden. Johannes Haller: „Die deutschen Stämme sind nicht dämm zum deutschen Volke zusammengewachsen, weil sie von Natur zusammengehörten, sondern weil sie durch ihr Schicksal, das heißt, durch die Geschichte, zusammengeführt wurden.”

911: Geburt einer Nation?

Voraus gingen mehrere Stufen, eine der letzten und wichtigsten war das fränkische Reich. Bis 804 hatten die Franken die anderen Stämme unterworfen. Haller schreibt über diese Zeit: „Die deutschen Stämme sind zwar vereinigt im gleichen Staats- und Reichsverband und haben daher gemeinsame Geschicke, aber sie bilden noch keine gemeinsame Besonderheit, sie sind nur Teile des fränkischen Weltreichs, das außer ihnen auch Burgunder, Goten, Langobarden und namentlich sehr viele Römer umfasst. Eine deutsche Geschichte kann es erst geben, wenn die unter sich verbundenen deutschen Stämme sich vom Gesamtverband des fränkischen Reichs lösen und eine Einheit für sich bilden.”Wenn Haller eine Jahreszahl nennen müsste, würde er 911 angeben. Damals huldigten die deutschen Stämme nach dem Tode Ludwigs des Kindes nicht dem westfränkischen Nachfolger, sondern erhoben Herzog Konrad zum eigenen König. Feste Zahlen halten zwar immer nur etwas Äußeres fest, dienen dennoch hier dazu, die erste Periode in der Entstehung eines deutschen Staates zu bezeichnen.Auch die Sprachwissenschaft kann helfen, die Grenze zwischen germanischer und deutscher Geschichte zu ziehen, indem sie fragt, wann und warum das Wort „deutsch” sich bemerkbar macht. Als mittel lateinische Vokabel kommt „theodiscus” zur Zeit Karls des Großen auf. In der Bedeutung „zum (eigenen) Volk gehörig” bezieht es sich seit 786 auf sprachliche Verhältnisse (germanische Volkssprache im Gegensatz zu Latein und romanischen Sprachen), dann auf politische Gegebenheiten. Dem Althochdeutschen thiutisk (um 1000) folgen mittelhochdeutsch diutsch und neuhochdeutsch dann deudsch (bei Luther), teutsch und deutsch. Das im Indogermanischen wurzelnde althochdeutsche „diot”, auf das sich das Adjektiv bezieht, bedeutet Volk und ist heute noch in Namen wie Dietrich oder Dietmar lebendig. Es hat übrigens denselben Ursprung wie „Tausend”. Der Zusammenhang: Eine große Menge an Leuten ist das Volk.Das Wort „Germane” verschwandet in den antiken Quellen im 4. Jahrhundert. Schon sprachwissenschaftlich dehnt sich der Übergang von der germanischen zur deutschen Geschichte also über mehrere Jahrhunderte.Germanisch und deutsch wurden im folgenden Jahrtausend als weitgreifende Synonyme verwendet. Man denke an das Germanische Nationalmuseum (das größte zur Kulturgeschichte des deutschsprachigen Raums), an die Monumenta Germaniae Histórica (ab 1819 auf Initiative des Freiherm von Stein aufgearbeitete historische Dokumente)  oder an Germanistik (zunächst war ein Germanist ein Kenner des „germanischen Rechts”, dann Erforscher des germanischen Altertums und zuletzt Sprach- und Litera- turwissenschaftler).

Noch bevor Romane wie Gustav Freytags „Die Ahnen” oder Felix Dahns „Ein Kampf um Rom” die Germanen als Gegenstand der Belletristik mit großem Identifikationspotenzial ausstatteten, begriffen kluge Köpfe wie Fichte (die Deutschen als „nächste Erben ihres Bodens”) oder Herder (die Germanen als „deutsche Völker”) sie als Teil der deutschen Geschichte. Auch Kla-bund schrieb 1920: „Jener germanische Jüngling, der einsam im Eichenwald am Altare Wotans niedersinkend, von ihm, der jeglichen Wunsch zu erfüllen vermag, in halbartikuliertem Gebetruf, singend, schreiend, die Geliebte sich erflehte, dessen Worte, ihm selbst erstaunlich, zu sonderbaren Rhythmen sich banden, die seiner Seele ein Echo riefen, war der erste deutsche Dichter.” Selbst Heinrich Böll meinte 1979 über Tacitus’ Germania: „Diese knappen Studien, fast aphoristisch, erweisen sich nach 1.800 Jahren nicht nur als lesbar, sondern auch als lesenswert: immerhin eine der ältesten, wenn nicht die älteste Auskunft über unsere,Vorfahren’.” Und das obwohl nach 1945 „fast alles, was man zu wissen glaubte, zerfasert und in Frage gestellt” worden ist (Althistoriker Mischa Meier).

Wir sehen: Es gibt unterschiedliche Faktoren, die bestimmen, was zur deutschen Geschichte gehört und was nicht. Das sind zum einen gesicherte historische Fakten, aber genauso ihre aktuelle Interpretation und nicht selten ideologische Einordnung. So erinnerte Boockmann an die enthusiastische und (für ihn) irrende Epoche des deutschen Nationalbewusstseins, „während der zur kollektiven Selbstvergewisserung gehörte, dass Hermann der Cherusker ein großer Deutscher war”. Er gibt aber zu bedenken: „Wer skeptisch ist, wird für das Interesse an früheren Irrtümern auch deshalb plädieren, weil nicht sicher sein kann, dass für alle Zeiten Irrtum bleibt, was zur eigenen Zeit gerade als Irrtum erscheint.”

Der Begriff Germania: Römischer Name für den Siedlungsraum der Germanen in Mitteleuropa, Abkürzung fürTacitus’Traktat,/De origine et situ Germanorum”, Titel der nationalen Bekenntnisschrift des Humanisten Wimpfeling und Personifikation Deutschlands. Friedrich Overbeck, Maler aus der Schule der Nazarener, setzte 1828 neben seine Germania (rechts) die Italia.

Amelie Winther


,

.

Etwas ausführlicher auch hier nachzulesen.

DAS muss in deutschen Schulen als Geschichtsunterricht gelehrt werden.

Wer keine Ahnung vom Versailler Schandvertrag hat, der sollte sich zu deutscher Geschichte geschlossen halten.

Gedenkstein für Rudolf Hess in England

Die Schotten scheinen die deutsche Geschichte besser zu kennen, als die Deutschen selbst!

.

Am 10. Mai 1941 flog Heß mit einer Messerschmitt Bf 110 nach Schottland, um mit dem Anführer – so glaubte er jedenfalls – der englischen Friedensbewegung, Douglas Douglas-Hamilton, 14. Herzog von Hamilton, über einen Frieden zu verhandeln. Dabei wurde er als Parlamentär völkerrechtswidrig verhaftet[1] und geriet somit in britische “Kriegsgefangenschaft”.

Gedenkstein mit folgender Inschrift:

“Dieser Stein markiert die Stelle, wo der tapfere, heroische Rudolf Hess in der Nacht des 10. Mai 1941 mit dem Fallschirm landete, bei dem Versuch, den Krieg zwischen Britannien und Deutschland zu beenden.” 

Der 7-Punkte-Friedensplan des Rudolf Heß, 10. Mai 1941

Die wichtigsten Konzessionen, die Hitler einzuräumen bereit war, ohne zu verhandeln:

  1. Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien und Frankreich werden wieder unabhängige Staaten, die ihre Verfassung wie ihre Regierung selbst bestimmen werden.
  2. Deutschland ist bereit, den Ländern Reparationen zu leisten, die durch den Westfeldzug in Mitleidenschaft gezogen wurden, obgleich die Westmächte Deutschland den Krieg erklärt hatten.
  3. Alle Angriffswaffen sollten zerstört und die Streitkräfte der kriegführenden Staaten auf ein Maß zurückgeführt werden, das den wirtschaftlichen und strategischen Erfordernissen des jeweiligen Landes entspricht.
  4. Das Deutsche Reich fordert seine alten Kolonien mit Ausnahme von Südwestafrika zurück, entschädigt aber die inzwischen zumeist britischen Eigentümer, wenn sie diese wieder verlassen wollen.
  5. Ein polnischer Staat wird in seinen ethnischen Grenzen wiederhergestellt; diese Zusage kann allerdings nur für den von Deutschen besetzten Teil gemacht werden.
  6. Die Tschechei verbleibt weiterhin als Protektorat beim Deutschen Reich, aber die Tschechen können ihre Sprache und ihren Nationalcharakter frei ausbilden.
  7. Für das Nachkriegseuropa soll eine Art wirtschaftlicher Solidarität zur Lösung der anstehenden Wirtschaftsfragen in Erwägung gezogen werden, bei denen möglichst europaweite Übereinkünfte ins Auge zu fassen sind.

Diese Vorschläge ähneln stark den Vorschlägen, die Adolf Hitler bereits 19 Monate zuvor in seiner Rede vom 06. Oktober 1939 gemacht hatte.

Quelle: http://de.metapedia.org/wiki/Rudolf_Hess

Das Lied aus der Linde (1850)

.

Das Lied der Linde – Vorlesung

Eine Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik Deutschland gab es noch nie, denn die Bundesrepublik Deutschland war nie ein Staat.

Deutschland, d. h. das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937. Das Deutsche Reich ist nicht untergegangen sondern mangels Organisation zurzeit nur nicht handlungsfähig.

ausführliche Dokumentation:

Deutsche Reich von 1937. ist nicht untergegangen sondern zurzeit nur nicht handlungsfähig.

History – Die grossen Deutschen
Die Großen Deutschen – Von Adenauer bis Luther (Doku deutsch, 2009)

In der deutschen Geschichte gab es herausragende Entdecker, Wissenschaftler und Denker. Sie haben Bedeutendes geschaffen, das die Welt veränderte. Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck mit beweglichen Lettern, Robert Koch war maßgeblich beim Kampf gegen Tuberkolose und Wernher von Braun trieb die Weltraumfahrt entscheidend voran. Auch Dichter und Politiker gestalteten die deutsche Geschichte und Kultur lebendig. Goethe, Schiller und Annette von Droste-Hülshoff schufen Meisterwerke und Persönlichkeiten wie Martin Luther und Karl Marx bewegten Generationen. Diese umfassende Dokumentation portraitiert einige der bedeutendsten Deutschen, vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Kaiser Wilhelm II. — Geschichte und Fotos aus der Kaiserzeit..
 Erstes Nationaldenkmal des Deutschen Reiches…die Berliner Siegessäule…

 Vor 140 Jahren wurde die Berliner Siegessäule eingeweiht, eines der größten und teuersten Denkmäler des 19. Jahrhunderts

„Dass die Siegessäule so frühzeitig als erstes Monument der Reichseinigung enthüllt werden konnte, verdankt sie allein der Tatsache, dass sie als solches nicht geplant war.“ Matthias Braun, Verfasser der Monographie „Die Siegessäule“, bringt es auf den Punkt.

Zweimal ist der Sinn und Zweck des Denkmals geändert worden und dreimal wurde sein Grundstein gelegt: 1865, 1869 und 1871. Bei der ersten Grundsteinlegung sollte das Bauwerk nur an den Sieg im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 erinnern, scheinbar nur ein Kabinettskrieg wie unzählige andere auch. 1869 sollte der Bau auch der Erinnerung an den Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 dienen, der Preußen immerhin die Vorherrschaft in (Nord-)

Deutschland gebracht hatte. Erst nach dem letzten Einigungskrieg gegen den vermeintlichen Erbfeind Frankreich erhielt das Monument schließlich seinen endgültigen Zweck, die deutsche Einigung und die sie ermöglichenden drei Einigungskriege zu würdigen. Statt „König Wilhelm seinem siegreichen Volke“ lautete die Widmung schließlich: „Das dankbare Vaterland dem sieg­reichen Heere“. Das war durchaus sinnig, denn gerne wird bei der wohlfeilen Kritik am deutschen Militarismus übersehen oder gar übergangen, dass die Deutschen ihren Soldaten nicht nur die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft verdankten, sondern auch die Durchsetzung der nationalen Einheit gegen ausländischen Widerstand.

Paris und SED
wollten das Denkmal
zerstört sehen

Die hohen Kosten von 1,8 Millionen Goldmark kamen nicht von ungefähr. Edelste Materialien wurden verwendet. Obernkirchner Sandstein, schwedischer Granit, Marmor aus Carrara sowie Bronze und Gold. Auch der Standort war mit dem Königsplatz, dem heutigen Platz der Republik, exponiert.

Wenige Wochen nach der Beendigung des Deutsch-Dänischen Krieges durch den am 30. Oktober 1864 unterzeichneten Frieden von Wien ordnete der König des sieg­reichen Preußen, Wilhelm I., den Bau des Denkmals an. Am 18. April des darauffolgenden Jahres erfolgte die erste Grundsteinlegung. In jenem Frühjahr 1865 hatten die Architekten Johann Heinrich Strack und August Stüler sowie der Bildhauer Friedrich Drake jeweils einen Entwurf eingereicht. Wilhelm entschied sich für eine Säule von Strack und eine Bronzeskulptur von Drake an deren Spitze, die sowohl als die Siegesgöttin Viktoria als auch als die Personifizierung Preußens, die Borussia, interpretiert werden konnte. Dieser Auftrag zur Mehrdeutigkeit führte zu einer Frauengestalt mit Flügeln – wie bei einer Göttin – und einem Adlerhelm – wie bei einem Angehörigen der Garde du Corps. Ob Drake die Figur nach dem Bilde seiner Tochter Margarethe schuf oder nach dem seiner Kronprinzessin Victoria ist umstritten.

Jedenfalls wurde sie auf eine Säule gesetzt, die sich aus drei aufeinandergesetzten Trommeln aus Oberkirchner Sandstein zusammensetzte, für jeden Einigungskrieg eine. Sinnigerweise ist die erste, die unterste, mit erbeuteten Kanonenrohren aus dem ersten, die zweite mit solchen aus dem zweiten und die dritte und oberste mit welchen aus dem dritten der Einigungskriege verziert. Die 60 Kanonenrohre und die sie verbindenden Girlanden sind mit Gold überzogen. Dieses gilt auch für die Frauenfigur an der Spitze, und da zu der Zeit in der beliebten Zeitschrift „Die Gartenlaube“ ein Fortsetzungsroman mit dem Titel „Goldelse“ lief, hatte sie ihren Spitznamen weg.

Am Fuße der die „Goldelse“ tragenden Säule befindet sich eine Säulenhalle, bei der sich Strack offenkundig von Karl Friedrich Schinkels „Großer Neugierde“ inspirieren ließ, einer 1835 im Schlosspark Glienicke als Teepavillon errichteten Rotunde mit Ausblick auf die Glienicker Brücke, den Jungfernsee und die Berliner Vorstadt von Potsdam. Das Glasmosaik der Säulenhalle wurde von der venezianischen Glasmanufaktur Antonio Salviati nach Zeichnungen von Anton von Werner ausgeführt. Das Programm des Rundbildes lautete „Rückwirkung des Kampfes gegen Frankreich auf die deutsche Einigung und die Schaffung des Deutschen Kaiserreiches“ und stammte vom Kaiser und König selbst. Interessante Details sprechen dabei für Bescheidenheit sowie Größe im Sieg. Einen in den Staub geworfenen Napoleon III. wollte Wilhelm ebenso wenig dargestellt sehen wie sich selber auf dem Throne. An seiner statt nimmt deshalb die Personifizierung der deutschen Nation, Germania, die ihr gereichte Kaiserkrone vor dem Thron entgegen.

Als »Geste der
Versöhnung« kam die
Kriegsbeute zurück

Den mit poliertem, rotem, schwedischem Granit verkleideten Sockel zieren vier Reliefdarstellungen aus der Bronze in den Einigungskriegen eroberter Geschützrohre. Alexander Calandrelli thematisierte den Deutsch-Dänischen Krieg mit dem Sieg bei den Düppeler Schanzen, Moritz Schulz den deutschen Bruderkrieg mit der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz, Karl Keil den Deutsch-Französischen Krieg mit der Schlacht bei Sedan, der Kapitulation des Kaisers der Franzosen und dem Einzug der siegreichen Truppen in Paris sowie Albert Wulf schließlich die Rück­kehr Wilhelms mit seinem Kanzler Otto von Bismarck, seinem Generalstabschef Helmuth von Moltke, seinem Kriegsminister Albrecht von Roon und seinen Truppen in seine Hauptstadt nach der siegreichen Beendigung des letzen Einigungskrieges.

Bis zum zweiten Jahrestag des Sieges in der Sedanschlacht war die Siegessäule zwar noch nicht ganz fertig – so fehlte noch das Glasmosaik – doch angesichts seines Symbolgehaltes wurde am Sedantag als Einweihungstermin festgehalten. Mit einem Aufwand, der ihren Kosten und ihrer politischen Bedeutung als erstem Monument der Reichseinigung angemessenen war, wurde die Siegessäule am Morgen des 2. September 1873 eingeweiht. Neben dem Kaiser nahmen auch der Kanzler und der Kronprinz des Deutschen Reiches an der Zeremonie teil.

Aus künstlerischer Sicht ist das Denkmal nicht unumstritten. Reinhard Alings, Autor des Buches „Die Berliner Siegessäule“, billigt ihm nur eine „vergleichsweise geringe künstlerische Bedeutung“ zu. Auch wurde die 8,3 Meter hohe Bronzeskulptur in Relation zur damaligen Gesamthöhe von 50,66 Metern als zu groß empfunden. Bei letzterem konnten jedoch die Nationalsozialisten für Abhilfe sorgen. Sie setzten zwischen die „Goldelse“ und die oberste dritte Säulentrommel eine vierte. Da für diese die Beutekanonen eines vierten Eini­gungskrieges fehlten, wurde diese Trommel nur mit vergoldeten Girlanden verziert. Ihre Verlängerung ging mit einer Verlegung der Säule einher. Albert Speer wollte den unweit des symbolträchtigen Brandenburger Tores gelegenen Königsplatz zur Verherrlichung des Dritten Reiches nutzen. Deshalb wurden die Siegessäule wie auch die unweit aufgestellten Denkmäler Bismarcks, Moltkes und Roons zum Großen Stern verlegt, der nun als „Platz der Erinnerung an das Zweite Reich“ diente. Am 19. April 1939, einen Tag vor Adolf Hitlers 50. Geburtstag, wurde die Umsetzung abgeschlossen.

Den wenige Monate später beginnenden Zweiten Weltkrieg überstand die Siegessäule, abgesehen von ein paar Einschusslöchern, weitgehend unbeschadet. Dass ungeachtet des künstlerischen Wertes nicht nur ihre Erbauer, sondern auch deren Gegner dem Denkmal große Bedeutung beimaßen, zeigte das Verhalten der französischen Besatzungsmacht. Ebenso wie die SED wollte sie es zerstören. Der Plan scheiterte zwar, doch wenigstens etwas konnten die französischen Sieger ihr Mütchen an der Siegessäule kühlen. Die Bronzeplatten am Sockel wurden demontiert. Mit Ausnahme jener über den Deutschen Krieg, die den Deutschen gelassen wurde, wurden die Platten wie einst die Quadriga auf dem Brandenburger Tor als Kriegsbeute nach Paris verbracht. Des Weiteren setzten sich die Franzosen bei den anderen Siegern mit ihrem Wunsche durch, über der Siegessäule die Trikolore hissen zu dürfen, ein Recht, von dem sie bis zum Ende der Berlin-Blockade 1948 Gebrauch machten. Als „Geste der Versöhnung“ gab die Fünfte Republik bis zur 750-Jahr-Feier Berlins die in ihrem Besitz befindlichen drei Platten zurück. Zusammen mit der in Berlin verbliebenen vierten kehrten diese an ihren ursprünglichen Ort am Sockel zurück, so dass die Siegessäule nun soweit wieder vollständig ist. Seit einer gründlichen Restaurierung 2010/2011, die mit einer zeitweiligen Schließung für die Öffentlichkeit einherging, erstrahlt die Berliner Siegessäule in neuem Glanze und bietet ihren Besuchern, die sich der Mühe unterziehen, in ihrem Inneren bis zur Plattform unter der Skulptur aufzusteigen, wieder einen unvergleichlichen Blick in den West-, aber auch den Ostteil der einst geteilten Hauptstadt.

Vor zweihundert Jahren endete die groteske Existenz des napoleonischen Satellitenstaates Königreich Westfalen

.

Kaum zwei Stunden blieben König Hieronymus Napoleon von Westfalen, um mitsamt Familie und Hofstaat aus seiner Residenz Kassel zu verschwinden. Vor den Toren der Stadt war drohend eine russisch-preußische Streitmacht aufmarschiert. Man schrieb den 28. September 1813.

Sechs Jahre zuvor hatte Frankreichs Kaiser Napoleon I. mitten in Deutschland einen Satellitenstaat installiert, der politisch und militärisch völlig unter französischer Kontrolle stand, das Königreich Westfalen. Zum Herrscher ernannte Napoleon per Dekret vom 18. August 1807 seinen jüngsten Bruder, den 22jährigen Jérôme (Hieronymus). Dessen Residenz wurde die bis dato kurhessische Hauptstadt Kassel. Hier hatten die Franzosen zuvor die wertvollsten Kunstgegenstände aus den Schlössern des Landgrafen beschlagnahmt und in den Pariser Louvre geschafft.

Jérômes neues Königreich setzte sich aus zahlreichen Gebieten zusammen. Dazu gehörten das Herzogtum Braunschweig, Kurhessen, die preußischen Teile der Altmark, Magdeburg, Halberstadt, Goslar, Hildesheim, Quedlinburg, das Eichsfeld, Nordhausen, Paderborn, Minden und Münster. Hinzu kamen hannoversche Territorien, Göttingen, Osnabrück und der Harzdistrikt, einst sächsische Ämter wie Gommern und Querfurt sowie die Grafschaft Mansfeld und die ehemalige Abtei Corvey. Das Königreich zählte zunächst 37.900 Quadratkilometer mit über zwei Millionen Einwohnern und umfaßte 1811 nach Eingliederung weiterer hannoverscher Gebiete 45.400 Quadratkilometer.

Jérôme residierte wie ein
orientalischer Sultan

Napoleon lieferte dem geistig völlig unterlegenen Neu-König gleich die Grundlagen seiner Regierung frei Haus. Unverblümt schrieb er am 15. November 1807 an Jérôme: „Mein Bruder, beiliegend finden Sie die Verfassung ihres Königreichs (…) Sie müssen sie getreulich befolgen.“ Demgemäß wurde zwar die Leibeigenschaft abgeschafft und Religionsfreiheit eingeführt, aber das Land sah sich wirtschaftlich ausgeplündert und militärisch nahe am Verbluten. Für jeden der zahllosen Kriegszüge des Eroberers mußte Westfalen bis zu 35.000 Soldaten stellen. Allein im Rußland-feldzug 1812 fielen 27.000 Mann.

König Jérôme führte in seiner Residenz ein skandalöses Luxusleben. Eine Besucherin, die Fürstin Pauline zur Lippe, berichtete im Mai 1808 aus Kassel: „Es war unmöglich, nicht an den Harem eines orientalischen Fürsten zu denken. Diese Frauen, die beinahe alle nach einem Blick, nach einem Wort des Gefeierten haschten, witzelten Zweideutigkeiten, kokettierten .(…) Der König, ganz Sultan, betrachtete die Damen mit einer gewissen leichten Verachtung, als denke er: ihr seid meiner Lüste Dienerinnen.“ Der Fama nach erschöpften sich die deutschen Sprachkenntnisse des Monarchen in dem Satz „Morgen wieder lustig“, was ihm den Spitznamen „König Lustig“ einbrachte. Mag das untertrieben sein, so offenbarte Jérôme dem kaiserlichen Bruder seine wahre Gesinnung in einem Brief vom 30. Oktober 1809: „Ich wiederhole es, Sire, ich liebe weder Deutschland noch deutsches Wesen.“

Napoleon beobachtete das ungehemmte Treiben in Kassel mit wachsendem Unmut. „Geben Sie sich nicht einer so unsinnigen Verschwendungssucht hin, die Sie zum Gespött Europas macht und schließlich die Entrüstung ihres Volkes hervorrufen wird“, mahnte er den Bruder im Sommer 1808.

„Verkaufen Sie Ihre Möbel, Ihre Pferde, Ihre Schmucksachen, aber bezahlen Sie Ihre Schulden!“ Dabei sorgte der Kaiser selbst dafür, daß es den Westfalen immer schlechter ging. Zur Belohnung seiner Generale hatte er dem Land nach dem Tilsiter Frieden von 1807 die Hälfte aller Staatsdomänen genommen. Außerdem mußte das Königreich für den Unterhalt der hier stationierten französischen Truppen aufkommen; ab 1810 waren das 15 Millionen Francs jährlich, heute ein Milliardenbetrag.

Gegen die Fremdherrschaft erhob sich schon 1809 im Land massiver Widerstand. Ende April unternahm der westfälische Oberst Wilhelm von Dörnberg in der Stadt Homberg einen Aufstand, dem sich Tausende Bauern anschlossen. Sie wurden zwar geschlagen, aber nun dämmerte es sogar Jérôme, daß sein Reich auf schwachen Füßen stand. „Die Gärung ist auf dem höchsten Grad angelangt“, schrieb er warnend an seinen kaiserlichen Bruder. Auch über die Ursachen des Unmuts zeigte er sich gut informiert: „Der Hauptgrund dieser gefährlichen Bewegungen ist nicht nur der Haß gegen die Franzosen und die Ungeduld, das fremde Joch abzuschütteln; er ist vielmehr im Unglück der Zeiten begründet, in dem völligen Ruin aller Stände, der Vermehrung der Steuern und Kriegsbeiträge, dem Unterhalt der Truppen, dem Durchmarsch der Soldaten und der ständigen Wiederkehr von einer Unzahl Plagen aller Art.“

Diese Warnungen stießen auf taube Ohren. Als im Befreiungskrieg nach der Schlacht bei Dennewitz am 6. September 1813 viele westfälische Soldaten zu den alliierten Preußen und Russen überliefen, war das ein Menetekel. Am 15. September zogen die Preußen über die Elbe nach Westen, Braunschweig wurde am 25. zurückerobert und am 30. marschierten russische Regimenter in Kassel ein. König Jérôme flüchtete nach Koblenz.

Weil die Russen kurze Zeit später Richtung Leipzig zur großen Völkerschlacht zogen, konnten napoleonische Truppen Kassel wieder besetzen und Jérôme kehrte am 16. Oktober hierher zurück. Sein Glück währte ganze zehn Tage. Schon am 26. Oktober zog „König Lustig“ wieder aus Kassel ab mit der Proklamation, er sehe sich „durch Umstände genötigt, einstweilen Westfalen zu verlassen“. Zwei Tage später besetzten russische Truppen unter General Michail Woronzow die Stadt. Die kurze Geschichte des Königreichs Westfalen war beendet.

Foto: König Jérôme Bonaparte mit Frau Katharina: „Ich liebe weder Deutschland noch deutsches Wesen“

Patriot aus tiefstem Herzen…Theodor Körner

Vor 200 Jahren fiel Theodor Körner, Held und Dichter der Befreiungskriege

.

-Selten ist eine Persönlichkeit einer Epoche so unterschiedlich bewertet worden wie Carl Theodor Körner (1792–1813), die Ikone der Befreiungskriege 1813/14. Seine mystifizierende Verklärung gehörte im Zeitalter der deutschen Nationalbewegung und Romantik zum Alltag. Später, im 19. und 20. Jahrhundert, wurde er wie kaum eine andere Leitfigur der deutschen Geschichte von unterschiedlichen politischen Lagern heroisiert und instrumentalisiert. In der Bundesrepublik geriet sein Name beinahe in Vergessenheit, obwohl Kasernen nach ihm benannt wurden.

Zu Beginn der Erhebung Preußens gegen die napoleonische Herrschaft wandte sich König Friedrich Wilhelm III. am 20. März 1813 von Breslau aus an seine Untertanen und rief sie zum Kampf gegen den Usurpator auf. Wenige Wochen zuvor war das „Königlich Preußische Freikorps“, besser bekannt als „Lützowsches Freikorps“ oder „Schwarze Jäger“, auf Gesuch des Generalmajors Adolf Freiherr von Lützow (1782–1834) als reguläre Truppe des preußischen Heeres gegründet worden. Auch jenseits der Grenzen Preußens verfehlte der Aufruf seine Wirkung nicht. In Breslau stieß im März 1813 der junge Dichter Theodor Körner zu den Freischärlern um Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852), den Vater der deutschen Turnbewegung.

Noch wenige Wochen zuvor war Körner in Wien nach seinen Erfolgen als Literat und Theaterdichter die einmütige Anerkennung der Großen seiner Zeit zuteil geworden. Seine Dramen „Zriny“ und „Rosamunde“ waren am Hofburgtheater zur Aufführung angenommen worden. Die meisten der emotional aufgewühlten Gedichte seiner posthum erschienenen Lyriksammlung „Mit Leier und Schwert“ hatte er fertiggestellt und damit Töne angeschlagen, die der weit verbreiteten kämpferischen und feierlichen Stimmung im Volk entsprachen. Mit demonstrativem Opfermut und dem Bekenntnis zu Werten wie Glaube, Freiheitsliebe und Gewissenstreue appellierte er unzweideutig an die nationale Pflicht der Deutschen, sich gemeinsam gegen den Tyrannen Napoleon zu erheben. Doch auch das Begehren nach Rache an den französischen Besatzern ließ sich in seinen Werken vernehmen. So hielt denn weder die Aussicht auf eine glänzende Karriere als k.u.k. Hofburgtheaterdichter noch seine Verlobung mit der Burgschauspielerin Antonie Adams den in patriotischer Begeisterung entflammten Dichter davon ab, dem Aufruf des Königs Folge zu leisten. In der Kirche zu Rogau am Zobtenberg wurde die Truppe der Lützowschen Jäger eingesegnet. Sie sangen Körners jüngstes Kampflied, das mit den Versen endete: „Auf, deutsches Volk, erwache! Und führt uns, wär’s auch durch den Tod, zu seiner Freiheit Morgenrot. Dem Herrn allein die Ehre!“ Ihr erster Vorstoß führte ins feindliche, mit dem Rheinbund verschworenen Sachsen, die Heimat Körners.

Sein Elternhaus in Dresden war ein geselliger Treffpunkt für Künstler und Gelehrte. Die Eltern pflegten rege freundschaftliche Kontakte zu Goethe, Schiller, Herder, Kleist, Wilhelm von Humboldt und den Brüdern Schlegel. Seine Mutter Johanna Dorothea, geborene Stock, war die Tochter eines bekannten Kupferstechers und selbst Malerin, sein Vater, der Konsistorialrat und Schriftsteller Christian Gottfried Körner, besorgte als einer der engsten Freunde Schillers nach dessen Tod die erste Ausgabe von Schillers Werken.

Theodor Körner hatte die künstlerische Begabung beider Elternteile geerbt. 1808 begann er ein Studium an der Bergakademie Freiberg. In Leipzig, wo er seit 1810 Jura studierte, führte er ein ausgelassenes Studentenleben und wurde sogar relegiert. Schließlich schickte ihn sein Vater 1811 zum Studium nach Wien. Dort aber widmete sich Theodor Körner immer mehr dem dramatischen Schaffen, während sich zugleich seine Begeisterung für eine Erhebung Deutschlands gegen die französische Besatzungsmacht Bahn brach.

Nach der Genesung von einer im Juni 1813 erlittenen schweren Verwundung kehrte Körner, inzwischen Kavallerist und Adjutant Lützows, im August 1813 zu seiner Truppe zurück. Diese war dem Korps Wallmoden zugeordnet, das als Teil der Nord-Armee der Verbündeten nördlich der Elbe stationiert war. In Mecklenburg und südlich der Elbe überfielen die Lützower und andere Freikorps immer wieder französische Versorgungszüge und Stützpunkte. Bei einem Gefecht im Forst von Rosenow bei Gadebusch wurde Theodor Körner von einer Kugel tödlich in die Brust getroffen. Er wurde nicht einmal 22 Jahre alt. Seine Kameraden trugen ihn auf den Schultern zurück und begruben ihn in der Nähe unter einer Eiche beim Dorf Wöbbelin. Ein Jahr später ließ sein Vater dort ein Denkmal mit dem Symbol „Leyer und Schwert“ errichten, um an den „Sänger und Helden“ der Befreiungskriege zu erinnern. Das Denkmal befindet sich auf dem später angelegten Ehrenhain der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.

Kapitel 2

Scharnhorsts letzte Mission: Vor zweihundert Jahren starb der preußische Militärreformer Gerhard von Scharnhorst an einer Kriegsverletzung

.

AUDIO

Ähnlich wie Preußens Königin Luise verlebte auch Bayerns Königin Marie eine glückliche Kindheit. Ihr Vater, Prinz Wilhelm von Preußen, schien als jüngster Bruder Friedrich Wilhelms III. weit genug von der Regentschaft entfernt, um ein ungezwungenes Familienleben führen zu können. Ihre Mutter, Prinzessin Marianne von Preußen, war eine geborene Prinzessin von Hessen-Homburg. Prinzessin Marie von Preußen, das am 15. Oktober 1825 in Berlin als Sonntagskind geborene Nesthäkchen der Familie, verbrachte einen Großteil der Kindheit fernab von der Großstadt Berlin auf dem Sommersitz im schlesischen Fischbach. Der Vater hatte das im lieblichen Hirschberger Tal des Riesengebirges gelegene Schloss mit Blick auf die Schneekoppe bereits drei Jahre vor Maries Geburt erworben. Die Prinzessin aus dem eher durch die Norddeutsche Tiefebene geprägten Königreich Preußen lernte also schon frühzeitig die Berge kennen – und auch lieben. Friederike Franziska Auguste Marie Hedwig, wie die Prinzessin mit vollem Namen hieß, entwickelte sich zu einer begeisterten, ja leidenschaftlichen Bergsteigerin. Insofern war sie geradezu prädestiniert, ins bergige Bayern zu heiraten.

Dessen Kronprinz Maximilian, der älteste Sohn von König Ludwig I., studierte 1830/31 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Spätestens während dieses Studienaufenthaltes lernte der bayerische Königssohn die preußische Königsnichte und deren ältere Schwester Elisabeth kennen. Während Max und Marie immerhin 14 Lebensjahre trennten, waren es bei Maries Schwester nur vier. Und in der Tat war eine Verbindung zwischen Max und Elisabeth angedacht. Der Bayernkönig war durchaus daran interessiert, die Bindungen zwischen der norddeutschen Groß- und der süddeutschen Mittelmacht weiter zu festigen. Seit 1823 war der preußische Kronprinz mit der bayerischen Prinzessin Elisabeth Ludovika verheiratet. Da lag der Gedanke nicht fern, diese Bande zwischen Hohenzollern und Wittelsbachern in umgekehrte Weise durch eine Heirat des bayerischen Kronprinzen mit einer preußischen Prinzessin zu stärken.

Eine Verbindung seines Stammhalters mit der russischen Zaren­tochter Großfürstin Maria Nikolajewna erschien Ludwig jedoch noch attraktiver und so verlief das angedachte preußisch-bayerische Heiratsprojekt im Sande. Doch auch das bayerisch-russische Projekt zerschlug sich. Max entdeckte sein Herz für Elisabeths Schwester Marie. „Die lebhafte Zuneigung, welche Ihre Königliche Hoheit, die Prinzessin Marie von Preußen, Muhme Eurer Königlichen Majestät, mir vom ersten Augenblicke unserer Bekanntschaft an eingeflößt, hat in mir den sehnlichen Wunsch erregt, ein christliches Ehebündniß mit derselben zu schließen“, schrieb der bayerische Kronprinz 1841 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Das Interesse an einer weiteren Verbindung zwischen den beiden Familien bestand nach wie vor und 1842 wurde geheiratet.

Und auch hier finden sich wieder Ähnlichkeiten zu Königin Luise . Maries Ehe mit dem späteren bayerischen König Maximilian II. Joseph scheint ähnlich glücklich gewesen zu sein wie die Luises mit dem späteren preußischen König Friedrich Wilhelm III. Und wie Luise scheint auch Marie nicht nur ihren Ehemann stark für sich eingenommen zu haben. Wie Luises Einzug in Berlin wird auch jener von Marie in München als Triumphzug geschildert.

Auch der Schwiegervater ist angetan. Begeistert schrieb er seiner Tochter Adelgunde, wie ihm seine Schwiegertochter gefiel: „… trefflich lautet die Antwort, in den ersten Augenblicken hatte sie bereits meine Eroberung gemacht. Sie ist sehr gemüthlich, nichts von Selbstsucht an ihr, ohne Schönheit zu sein, sehr hübsch, äußerst liebreich, ihre Augen aber, diese sind wirklich sehr schön. Marie wird Adelgunde recht ansprechen und wie sie ist erstere in ihren Mann ungeheuer verliebt. So sah ich Max noch nie, er ist vollkommen glücklich. Es ist ein gar zärtliches Pärchen. Marie ist mittlerer Größe; gewachsen und verschönt seit letztem Jahre findet sie der junge Ehemann. Überall wo sie noch war im Land, gefiel Marie sehr, ihre aus dem Herzen kommende Freundlichkeit ist aber auch recht für die Bayern gemacht.“ Ludwig war es auch, der Marie, die einzige seiner Schwiegertöchter, die „Bayerin“ geworden sei, von Joseph Karl Stieler für seine Schönheitengalerie malen ließ.

Mit dem üblichen schick­lichen Abstand nach einer Eheschließung schien sich auch Nachwuchs einzustellen. 1843 erlitt Marie jedoch eine Fehlgeburt. 1845 war es dann soweit. Der wohl mit Abstand bekannteste bayerische König überhaupt kam zur Welt. Eigentlich hatte der Erbprinz Otto Friedrich Wilhelm Ludwig den Rufnamen Otto erhalten sollen, aber auf Wunsch des Großvaters und Taufpaten Ludwig I. wurde es Ludwig. Ludwigs drei Jahre später geborener einzige Bruder Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar ging dann tatsächlich als Otto in die Geschichte ein. Beide Kinder wurden später aufgrund ihres Geisteszustandes für regierungsunfähig erklärt. Ihre Eltern waren derart eng verwandt, dass vor der Eheschließung der Dispens des Papstes eingeholt wurde. Böse Zungen behaupteten, die Geisteskrankheit wäre eine Strafe für Maries Protestantismus gewesen – möglicherweise ein Grund für ihren späteren Wechsel zum Katholizismus im Jahre 1874. Eine andere mögliche Erklärung wäre der Wunsch, den Glauben des mittlerweile verstorbenen Ehemannes anzunehmen, in der Hoffnung, dem Toten damit näher zu sein.

Der Konfessionsunterschied zum Ehemann ist eine weitere interessante Parallele zwischen Marie und Luise, die im Gegensatz zu ihrem reformierten Ehemann Lutheranerin war. In beiden Fällen wurde der Konfessionsunterschied nach dem Tode des einen Partners überwunden. Marie konvertierte und in Friedrich Wilhelms III. Königreich wurden Reformierte und Lutheraner in einer unierten Staatskirche (zwangs)ver­eint.

Wie Luise liebte auch Marie ganz uneitel die von Staatsgeschäften freie Ungezwungenheit. Das zeigt auch ihre Reaktion darauf, dass ihr einstiger Verehrer Erbprinz Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha bereits 1844 Nachfolger seines verstorbenen Vaters als Herzog wurde. Statt der vertanenen Chance nachzutrauern, schon frühzeitig Ehefrau eines regierenden Fürsten werden zu können, fühlte sie sich vielmehr in ihrer Wahl für ihren Maximilian bestätigt. Marie konnte zu jener Zeit nicht ahnen, dass ihr auch an der Seite des bayerischen Kronprinzen nur noch wenige Jahre im zweiten Glied vergönnt waren. Mit 61 noch jung an Jahren, stürzte Maries Schwiegervater vor dem Hintergrund der 48er Revolution über Lola Montez. So wurden Maximilian und Marie bereits 20 Jahre vor dem Tode Ludwigs I. König und Königin.

Wie als Braut ihres Kronprinzen erfreute sich Marie auch als Landesmutter bei den Bayern großer Beliebtheit. Vielfältig war ihr soziales Engagement. Ihre berühmteste Tat auf diesem Gebiete war sicherlich die Gründung des bayerischen Frauenvereins vom Roten Kreuz drei Jahre nach dem Deutschen Krieg von 1866.

Da war Marie bereits Königin-Mutter. Denn im Gegensatz zu seinem Vater, der erst im 82. Lebensjahr verstarb, waren Maximilian II. Joseph nicht einmal 53 Lebensjahre vergönnt. Er starb bereits 1864. Zwei Jahre später erwartete Marie mit dem deutschen Bruderkrieg ein weiteres Unglück: Krieg zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat. Nach der Entscheidung wurde Marie ähnlich wie weiland Luise mit der Zumutung konfrontiert, beim Sieger um Milde und Schonung zu werben. Auch die aus Bayern stammende Witwe von Friedrich Wilhelm IV. wollte dieses tun.

Wilhelm I. zeigte sich großzügiger als einst Napoleon. „Glück­licher Weise sind die Bedingungen besser, als zu erwarten stand“, meldete Ludwig II. schließlich seiner Mutter – was ihn allerdings nicht daran hinderte, an der Loyalität der „preußischen Prinzessin“ zu Bayern zu zweifeln.

Nach dem Tod des geliebten Mannes und dem Krieg zwischen alter und neuer Heimat musste Marie noch erleben, was manche für das Schlimmste halten: den Tod des eigenen Kindes. 1886 starb Ludwig II. Dem ihr verbliebenen letzten Kind, Otto I., gehörte bis an ihr Lebensende ihre Fürsorge.

Königin Marie von Bayern starb am 17. Mai 1889 auf Schloss Hohenschwangau.

.

Erster Weltkrieg und die russischen Aggressoren

 Auf dem Weg in die Katastrophe…die Verteidigung Ostpreußens

Bis zum Eingreifen Hindenburgs und Ludendorffs bestand die Gefahr, dass die Russen bis Berlin marschieren

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sah sich die für

vorgesehene deutsche 8. Armee in Ostpreußen schnell mit einer russischen Offensive konfrontiert, wobei die russischen Kräfte mehr als doppelt so stark waren wie die Verteidiger.

Den größten Vorteil, den die Deutschen hatten, war, dass die Russen ihre Streitmacht beim Einmarsch in Ostpreußen teilten. Das verdankten die Deutschen der Masurischen Seenplatte, die schwer zu überwinden war. Die Russen marschierten also links und rechts der Platte ein.

Die 1. oder Njemen-Armee nutzte den Weg rechts der Platte. Sie sollte von Osten her in Ostpreußen einmarschieren. Ihr Oberbefehlshaber war Paul von Rennen­kampff. „Njemen“ ist die russische Bezeichnung für die Memel.

Die 2. oder Narew-Armee nutzte den Weg links der Platte. Sie sollte vom Süden her in Ostpreußen einmarschieren und wurde von Alexander Samsonow befehligt. Der Narew hat seine Quelle nördlich von Brest in den Wäldern von Białowieza und mündet nördlich von Warschau bei Nowy Dwór Mazowiecki in die Weichsel, kurz nachdem er den Westlichen Bug aufgenommen hat.

Diese Teilung der russischen Kräfte bot der 8. Armee eine Chance, denn gegen jede einzelne der beiden russischen Armeen hatte sie eine Chance. Allerdings musste die 8. Armee aufpassen, nicht zwischen die 1. und die 2. Armee zu geraten und in einer Zweifrontenschlacht aufgerieben zu werden.

Denn dann hätte zwischen den Russen und Berlin keine einzige deutsche Armee mehr gestanden. Aber sich an die Weichsel zurückzuziehen war für die Deutschen keine rechte Alternative, denn der gesammelten Kraft der beiden russischen Armeen hätten sie dort kaum länger Widerstand leisten können.

So hatte der Auftrag an die 8. Armee eine doppelte Komponente, eine offensive (Nutzt die russische Teilung durch die Masurische Seenplatte zum Schlag gegen eine der Armeen) und eine defensive (Lasst Euch auf keinen Fall von den beiden russischen Armeen in die Zange nehmen und aufreiben).

Letzteres versuchten die Russen. Als erstes sollte die Njemen-Armee die Grenze überschreiten, um die 8. Armee an die Ostgrenze zu locken. Dann sollte die Narew-Armee von Süden her der 8. Armee in den Rücken fallen. Die 8. Armee stand also vor der Frage, was sie tun sollte, als die Njemen-Armee nun tatsächlich am 17. August 1914 auf breiter Front die ostpreußische Ostgrenze überschritt.

An der ostpreußischen Ostgrenze stand von der 8. Armee das I. Armeekorps aus Königsberg, dem das XVII. Korps aus Danzig und das I. Reservekorps zur Hilfe eilten. Nur das XX. Korps aus Allenstein blieb in Südostpreußen zurück. Dieses I. Armeekorps wurde von Hermann von François kommandiert.

François legte den Auftrag der 8. Armee eher offensiv aus. Er lieferte der Njemen-Armee noch am Tag ihres Einmarsches bei Stallupönen ein Gefecht und leitete mit einem Angriff wenige Tage später die Schlacht bei Gumbinnen ein.

Für François’ Selbstbewusstsein spricht eine Anekdote noch aus der Friedenszeit. Damals, noch zu Zeiten Schlieffens als Generalstabs­chef, hatten die Deutschen bereits die Umfassung der Njemen-Armee geübt. François kam dabei die undankbare Aufgabe zu, die natürlich erfolgreich umfassten russischen Verlierer zu führen.

Da er sich jedoch erfolgreich auf den Standpunkt stellte, dass keine von ihm geführte Armee je die Waffen strecken würde, musste der bereits gedruckte Schlussbericht über die Übung nachträglich mit einem Deckblatt versehen werden, auf dem es hieß: „Der Führer der Njemen-Armee erkannte die hoffnungslose Lage seiner Armee. Er suchte in der vordersten Kampffront den Tod und fand ihn auch.“

Dieses Selbstbewusstsein Fran­çois’ wie auch dessen Offensivgeist wurden von seinem Vorgesetzten, dem Oberbefehlshaber der 8. Armee, Maximilian von Prittwitz und Gaffron, in keiner Weise geteilt, ganz im Gegenteil.

Deshalb wurden das Gefecht bei Stallupönen und die Schlacht bei Gumbinnen auch von den Deutschen abgebrochen.

Das Gefecht bei Stallupönen musste François abbrechen, weil er es wider anderslautende Befehle auf eigene Faust geführt hatte und dieser Alleingang ab einem bestimmten Stadium nicht mehr möglich war. Und die Schlacht bei Gumbinnen brach von Prittwitz und Gaffron ab aus Angst, dass die Narew-Armee in den Rücken seiner 8. Armee stößt.

Diese beiden deutschen Kampfabbrüche wurden seitens des russischen Gegners als eigene Siege interpretiert. Der Oberbefehlshaber der 1. Armee ging nun wie selbstverständlich davon aus, dass die Deutschen sich hinter die Weichsel zurück­ziehen würden. Die Russen gingen bei ihrem Vormarsch ressourcenschonend langsam vor.

Sie wussten, dass den Deutschen für einen Rückzug im eigenen Land deren gut ausgebautes Eisenbahnnetz zur Verfügung stand. Warum sollte man sich in einen Wettlauf mit der deutschen Eisenbahn begeben, den man doch nur verlieren konnte, wo man doch genau zu wissen glaubte, wo man die Deutschen wieder antreffen konnte, eben an der Weichsel?

Die Aufklärung vernachlässigten die Russen. Die Kavallerie setzten sie im Gegensatz zu den Deutschen lieber für Kämpfe ein und die Luftaufklärung war nicht gerade die größte Stärke des rück­ständigen Zarenreiches. Zudem verschlüsselten die Deutschen ihren Funkverkehr. Die Russen hingegen hielten dieses bei ihrem Funkverkehr für unnötig. Es sollte den Deutschen vielmehr Angst einjagen, dem russischen Funkverkehr zu entnehmen, was ihnen bevorstand, welche Dampfwalze sich ihnen entgegen wälzte.

Nun muss man zur Verteidigung Rennenkampffs sagen, dass dessen Rechnung wohl aufgegangen wäre, wenn es nach den Vorstellungen des Oberbefehlshabers der 8. deutschen Armee gegangen wäre. Prittwitz’ mangelnder Offensivgeist und Siegeszuversicht grenzten an Defätismus. Er wollte gar nicht erst versuchen, die Teilung der russischen Streitmacht durch die Masurische Seenplatte für ernstzunehmende Angriffe zu nutzen, und gleich mehr oder weniger kampflos hinter die Weichsel zurückweichen, von der er sich als Verteidigungsstellung aber auch nicht viel versprach. Als Prittwitz diesen Geist in der Nacht zum 21. August per Telefon dem Generalstabschef Helmuth von Moltke offenbarte, zog dieser die Notbremse. Prittwitz wurde seines Amtes enthoben.

Zu seinem und seines Generalstabschefs Nachfolger wurden Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff ernannt, denen es dann erst gelang, den russischen Vormarsch Richtung Berlin in der Tannenbergschlacht zu stoppen und Ostpreußen von russischer Fremdherrschaft zu befreien.

Die Russen räumen Ostpreußen – Der deutsche Sieg in der (zweiten) Schlacht bei Tannenberg vom 26. bis 30. August 1914 

Vor 100 Jahren führte die Schlacht an den Masurischen Seen gegen die Njemen-Armee zur Befreiung der Provinz

Der deutsche Sieg in der (zweiten) Schlacht bei Tannenberg vom 26. bis 30. August 1914 war beeindruckend, aber in ihr hatte die deutsche 8. Armee mit Alexander Samsonows Narew-Armee nur eine der beiden russischen Armeen vernichtet, die bei Beginn des Ersten Weltkrieges in Ostpreußen einmarschiert waren. In der Schlacht an den Masurischen Seen nahm sich die 8. Armee vom 6. bis 14. September 1914 die verbleibende Njemen-Armee Paul von Rennenkampffs vor.

Der Stabschef der 8. Armee, General Erich Ludendorff, schreibt in seinen Erinnerungen über das Ende der Tannenbergschlacht: „Ich konnte mich des gewaltigen Sieges nicht aus vollem Herzen freuen, die Nervenbelastung durch Rennenkampffs Armee war zu schwer gewesen … Mir blieb keine Zeit, mich zu entspannen. Ich musste die Gruppierung der Armee für den weiteren Feldzug vorbereiten. Es war eine ungemein schwere Aufgabe, die eine Schlacht zu Ende zu schlagen, und die nächste vorzubereiten.“ Mit der nächsten meinte er die Schlacht an den Masurischen Seen. In der Tat wurden schon vor dem Ende der Schlacht bei Tannenberg Maßnahmen für den Kampf gegen die Njemen-Armee eingeleitet.

Während das deutsche Armeeoberkommando (AOK) die ersten Maßnahmen für die neue Schlacht einleitete, rollten bereits Verstärkungen, welche die Oberste Heeresleitung (OHL) an der Westfront in Frankreich freigemacht hatte, heran, obgleich der Oberbefehlshaber der 8. Armee, Paul von Hindenburg, und Ludendorff nicht darum gebeten hatten. Es handelte sich um das Garde-Reservekorps, das XI. Armeekorps (AK) und die 8. Kavalleriedivision. Diese anrollenden Verstärkungen waren dem deutschen rechten Flügel in Frankreich entnommen. Namhafte Generäle und Militärschriftsteller bezeichnen diese Maßnahme als einen verhängnisvollen Fehler der OHL: Die beiden Korps haben zwei Wochen später bei der Marneschlacht zur Schließung einer Lücke im deutschen rechten Flügel bitter gefehlt.

Rennenkampff hatte seine am weitesten nach Westen vorgedrungenen Teile etwas zurückgenommen und Ende August/Anfang September eine Verteidigungsfront aufgebaut, die sich etwa von Tapiau über Wehlau, Gerdauen, Angerburg und Kruglanken nach Arys hinzog. Zweifellos rechnete er damit, dass die Deutschen gegen diese Stellung frontal – wie bei der Schlacht bei Gumbinnen vom 19. und 20. August – anrennen und sich eine zumindest vermeintliche Niederlage holen würden. Hindenburg und Ludendorff aber suchten nicht eine solche Kampfentscheidung, sie beschlossen vielmehr, mit eigenem starken rechten Flügel den linken Flügel des Gegners umfassend anzugreifen und aus dem Raum von Arys her die ganze russische Front in Ostpreußen durch Vorstoß nach Nordosten zum Einsturz zu bringen beziehungsweise aufzurollen. Das rechte Flügelkorps, dem die Hauptaufgabe zufiel, war das I. ostpreußische Armeekorps. Ihm waren noch zur Flankensicherung die 3. Reservedivision und Landwehreinheiten zugeteilt. Links vom I. Armeekorps focht das westpreußische XVII. Armeekorps. Bei diesen beiden Korps lag der Schwerpunkt der Schlacht.

Am 4. September umging das I. Armeekorps die Masurische Seenplatte bei Johannisburg, nahm dann Stoßrichtung nach Nordosten und schlug in den nächsten Tagen die Truppen des linken russischen Flügels bei Arys entscheidend. Vergeblich versuchte der Feind, aus den Räumen von Bialla und Lyck dem deutschen Angriffskorps in den Rücken zu gelangen. Die feindlichen Entlastungsangriffe wurden nicht nur zum Stehen gebracht, sondern die russischen Verbände wurden weit über die Landesgrenze zurückgeworfen. Auch das XVII. Armeekorps warf in schweren Kämpfen seinen Gegner ostwärts Lötzen und beide deutsche Korps nahmen nun Stoßrichtung auf die Linie Goldap–Ostrand der Rominter Heide, um der Mitte der russischen Njemen-Armee in den Rücken zu gelangen. Ein großer Umfassungssieg bahnte sich an. Die Mitte der 8. Armee hatte zwar auch mit schwächeren Kräften zwischen Kurischem Haff und Angerburg angegriffen, aber nur, um den Gegner dort zu fesseln. Angesichts der Niederlage seines linken Flügels und des Vormarsches der beiden südlichen deutschen Korps fasste Rennenkampff – gewarnt durch Samsonows Schick-sal – rechtzeitig den Entschluss, seine ganze Armee in nordostwärtiger Richtung zurückzunehmen.

Am frühen Morgen des 10. September stellten zuerst bei Gerdauen deutsche Patrouillen fest, dass der Feind in der Nacht seine Stellung geräumt hatte. Bald erkannte die Führung, dass die Russen auf der ganzen Front von Norden bis Süden abbauten. Eine energische Verfolgung wurde angesetzt, wobei der Gegner besonders infolge der außergewöhnlichen Marsch­leistungen der Ost-und Westpreußen im I. und XVII. Armeekorps große Verluste erlitt. Etwa am 15. September war die Verfolgung beendet.

40000 deutschen Toten und Verwundeten standen an russischen Verlusten 125000 Tote und Verwundete sowie 45000 Gefangene gegenüber. Die Beute an Kriegsmaterial war gewaltig. Anders als bei Tannenberg gelang der 8. Armee an den Masurischen Seen allerdings nicht die Vernichtung des Gegners, da die deutsche Armee-Mitte und der linke Flügel den Feind nur frontal verfolgen konnten. Die Russen zogen sich durchschnittlich zirka 100 Kilometer jenseits der Grenze zurück. Dort ordneten sich ihre Verbände neu, und ihnen wurde Ersatz zugeführt.

Die deutschen Truppen hatten die Verfolgung hauptsächlich deswegen einstellen müssen, weil die Österreicher in Galizien schwere Rück-schläge erlitten hatten, so dass das Deutsche Reich zur Stützung der Verbündeten beträchtliche Verbände abgeben musste. Nur dadurch wurde es auch möglich, dass Rennenkampff Anfang Oktober zu einem neuen Vorstoß gegen Ostpreußen schreiten konnte. Er konnte aber nur einen verhältnismäßig schmalen Streifen der Provinz besetzen, der durch die bekannte Winterschlacht in Masuren Anfang Februar 1915 befreit wurde. Der wichtigste Erfolg der Schlachten auf ostpreußischem Boden war, dass der Durchmarsch russischer Truppen bis nach Berlin gestoppt und die Provinz Ostpreußen von der russischen Besetzung befreit werden konnte.

Geschichte historisch…1. WK, 07. 02. bis 22.02.1915…In der Winterschlacht in Masuren versuchte Hindenburg vor 100 Jahren nach der 2. nun die 10. russische Armee einzukesseln
https://deutschelobby.files.wordpress.com/2015/02/geschichte-historisch-1-wk-07-02-bis-22-02-1915-in-der-winterschlacht-in-masuren.mp3

Fast ein zweites Tannenberg

Während die Tannenbergschlacht in Deutschland heute noch ein Begriff ist, scheint die sogenannte Winterschlacht in Masuren vom 7. bis 22. Februar 1915 total vergessen zu sein. Dabei waren ihre Auswirkungen mit den Ergebnissen des deutschen Sieges von Tannenberg durchaus vergleichbar.

Auch bei dieser Schlacht hatte General Paul von Hindenburg auf deutscher Seite den Oberbefehl inne. Neben dem Sieger der Schlacht bei Tannenberg, seiner 8. Armee, die mittlerweile von Otto von Below befehligt wurde, stand dem Oberbefehlshaber der gesamten deutschen Streitkräfte im Osten (OberOst) dies­mal auch das XXXX. Reserve-Korps unter dem General der Infanterie Karl Litzmann sowie die zwischenzeitlich neu aufgestellte 10. Armee zur Verfügung. Diese von Hermann von Eichhorn befehligte Armee bestand aus dem XXXVIII. und dem XXXIX. Reservekorps sowie dem aus Elsässern und Lothringern bestehende XXI. Armeekorps. Jenes Korps hielt man beim Einsatz im Westen für unzuverlässig, aber im Osten schlug es sich hervorragend.

Der Zar verlor
knapp 160000 Mann,
der Kaiser 16200

Die russische 10. Armee unter dem deutschbaltischen General Thadeus Baron von Sievers sollte – ähnlich wie bei Tannenberg 1914 die russische Narew-Armee – umfasst und vernichtet werden. Man bezweckte damit, den letzten Streifen ostpreußischen Bodens, auf dem die Russen immer hinter der ungefähren Linie Nikolaiken–Lötzen–Angerburg–Darkehmen–Gumbinnen standen, zu befreien. Daher rührt auch der Namen „Winterschlacht in Masuren“.

Zur Einkreisung dienten den Deutschen als linker Flügel Eichhorns 10. Armee mit ihrem Armee­oberkommando in Insterburg und als rechter Flügel Belows 8. Armee mit ihrem Armeeoberkommando in Sensburg. Der deutsche Angriff kam einem neuen russischen Großangriff auf Ostpreußen zuvor. Geheimhaltung und Spionageabwehr auf deutscher Seite funktionierten wie weiland bei der Schlacht von Tannenberg vorzüglich. Noch bevor die Russen losschlugen, ergriff Hindenburg die Initiative und ging in Richtung Osten vor. Hauptmann Hans von Redern schrieb über den Beginn der Offensive am 7. Februar 1915 und den herrschenden Geist in der deutschen Truppe:

„Wie üblich bezeichneten in Flammen aufgehende Ortschaften die Rückzugslinien des Gegners. Es war ein schauerlich-schönes Bild, wenn wir in die Dunkelheit hinein marschierten und rings am Horizont lohende Gehöfte und hell brennende Dörfer uns den Weg beleuchteten. Diesen Mordbrennern mußten wir an den Kragen! Das war der einzige Gedanke, der uns ohne Rast vorwärtstrieb.“

Das russische Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers (Stawka Werchownowo Glawnokomandujuschtschewo, kurz Stawka) Großfürst Nikolai Nikolajewitsch wie auch der zuständige Heeresgruppenbefehlshaber der Nordwest-Front, General Nikolai Russkij, schätzten den deutschen Angriff in seinen Dimensionen anfangs falsch ein. Man hielt alles nur für lokale Angriffsoperationen, die auf die kleine Festung Ossowitz und die Garnisonsstadt Kauen (Kowno, Kaunas) zielten. Erst zwischen dem 11. und dem 14. Februar 1915 wurde den Russen der ganze Ernst der Lage klar. Dies war kein lokaler deutscher Angriff, sondern eine auf die Einkreisung der 10. Armee zielende Operation, wobei deren rechte Flanke bereits zerschlagen war.

Nunmehr bemühte man sich – wie bei Tannenberg – zu retten, was noch zu retten war. Doch der beschleunigte russische Rückzug glich oft genug einer panischen Flucht. Die Spuren dieser Flucht beschrieb Redern wie folgt:

Die Russen hatten, „als sie sich verloren sahen, die Säcke“ mit Militärproviant „von den Fahrzeugen heruntergerissen, sie aufgeschnitten und alles wahllos auf die mit tauendem Schnee bedeckte Straße verstreut. Bis an die Knöchel watete man in Zucker, Hafer, Tee und Röstbrot. Beim Anblick der Bagagewagen bekam man einen Einblick, wie die Russen in Ostpreußen gehaust hatten. Alles was nicht niet- und nagelfest war, hatten sie mitgehen heißen: Damenhüte mit großen Federn, Damenkleider und Blusen, Nähmaschinen, Grammophone, aus dem Rahmen geschnittene alte Bilder und Stiche, Geweihe und Gehörne, Kunstgegenstände aller Art, Schreibmaschinen …“

Zwei russischen Armeekorps gelang es unter großen Verlusten zu entkommen, ein weiteres war zerschlagen und das XX. Armeekorps unter General Pawel Bulgakow kapitulierte. Die russische Armee büßte knapp 60000 Tote und Verwundete, etwa 100000 Gefangene und 300 Geschütze ein. Die deutschen Verluste betrugen rund 16200 Mann. Der deutsche Sieg besaß eine ähnliche Dimension wie der von Tannenberg. Der Befehlshaber der 10. Armee wurde abgesetzt und in die Wüste, dass heißt als Truppenbefehlshaber nach Sibirien, geschickt. Dort beging er kurz darauf Selbstmord. Auch der Befehlshaber der Nordwest-Front erhielt den blauen Brief. Ihren für das Frühjahr 1915 geplanten Vorstoß nach Ostpreußen führte die russische Armee nicht mehr durch. Stattdessen wurde sie im Mai 1915 von einer weiteren deutschen Großoffensive, dem erfolgreichen Frontdurchbruch bei Görlitz und Tarnau in Galizien, überrascht und weit nach Osten zurück­gedrängt.

Mit der Zerschlagung der einst so siegesgewissen 10. Armee in den Wäldern von Augustów, knapp hinter der ostpreußischen Grenze begannen die großen russischen Niederlagen des Jahres 1915, die letztlich den russischen militärischen und politischen Zusammenbruch 1917 einleiteten. Deshalb stellte die Niederlage der 10. Armee für die Russen ein großes Trauma dar und gehörte im Zeit­raum zwischen den beiden Weltkriegen zum Standardlehrprogramm der sowjetischen Militärakademien.

Jürgen W. Schmidt  Preußische Allgemeine Zeitung Ausgabe 07/15 vom 14.02.2015

Nicht umsonst sprechen manche von der Winterschlacht bei Lyck und Augustów

Das Hauptkontingent des russischen Heeres lag in Lyck, das seit dem 7. November 1914 zum dritten Mal besetzt war. Der deutschen Heeresführung war die Massierung der Russen in Lyck bekannt. Am 11. Februar 2015 begann unter dem Befehlshaber der 8. Armee, General Otto von Below, der Angriff auf Lyck. Die Russen hatten um die Kreisstadt herum, begünstigt durch die vielen Landengen zwischen den Seen, einen Verteidigungsring aufgebaut. Es kam zu heftigen Kämpfen mit großen Verlusten auf beiden Seiten. Auch zwischen dem Großen Sawinda-See und dem Wos­zeller See war acht Kilometer nordwestlich von Lyck eine Verteidigungssperre aufgebaut. Die Russen verteidigten sich tapfer. Vom zwei Kilometer westlich der Verteidigungssperre liegenden Grabnick aus beobachtete am 14. Februar Kaiser Wilhelm II. mit einem Scherenfernrohr die Kämpfe.

Nach der Beendigung dieses Krieges wurde dort ein Soldatenfriedhof mit dem sogenannten Kaiserstein errichtet. Der Friedhof besteht heute noch. Anstelle des „Kaisersteines“ ziert heute ein schlichtes Holzkreuz die Stelle der Beobachtung durch den Kaiser. Im Übrigen gibt es im Kreis Lyck mit ungefähr 30 so viele Soldatenfriedhöfe wie sonst nirgendwo. Der bedeutendste unter ihnen ist wohl der Friedhof mit den drei Kreuzen bei Bartossen, das „Masurische Golgatha“.

Gleichzeitig mit dem Angriff auf Lyck gelang es den deutschen Kräften, Lyck weiträumig zu umgehen. Der linke Flügel unter dem Befehlshaber der 10. Armee, General Hermann von Eichhorn, marschierte aus der Gegend um Gumbinnen in Richtung Suwalki. Der rechte Flügel unter dem Befehlshaber des XXXX. Reservekorps, General Karl Litzmann, marschierte aus der Gegend von Johannisburg auf polnischem Gebiet nahe der Reichsgrenze über Grajewo und Rajgrod in Richtung Augustów. Hier trafen sich beide Einheiten, die Einkreisung war vollendet.

Als die Russen nach den verlorenen Kämpfen um Lyck sich nach Osten zurückziehen wollten, tappten sie in eine Falle und wurden vernichtend geschlagen.

Lyck wurde am 14. Februar endgültig befreit. Kaiser Wilhelm II. besuchte am 16. Februar das stark zerstörte Lyck. Als Dank für die Befreiung wurden in Lyck Straßen umbenannt beziehungsweise neu benannt. Aus der Hauptstraße wurde die Kaiser-Wilhelm-Straße, aus der Bahnhofstraße wurde die Hindenburgstraße. In der Siedlung Sperlingslust wurde eine Straße nach General Litzmann benannt. Die Ziegeleistraße wurde in Morgenstraße umbenannt. Generalleutnant Curt von Morgen war als Befehlshaber des zur 8. Armee gehörenden I. Reservekorps auch an der Befreiung Lycks beteiligt gewesen. Das gleiche gilt für den Befehlshaber der zum I. Reservekorps gehörenden 2. Division, General Adalbert von Falk. Eine Falkstraße gab es aber schon in Lyck, die war nach dem gleichnamigen Vater und Kultusminister benannt. Dafür wurde Falk junior ebenso wie sein Vater und Hindenburg Ehrenbürger von Lyck. Gerd Bandilla

Deutschlands Pracht, ist unser Auftrag

deutsches Wirken als Beitrag zur menschlichen Zivilisation

alternativ

############################
Die mobile Version verlassen